15. November 09

geschrieben von Anja

 

Teide-Eroberung

 

Ich bin erkältet und habe Muskelkater, aber der Teide Ausflug hat sich definitiv gelohnt.

 

Wie schon aus den letzten Zeilen meines vorangegangenen  Eintrages hervorging, sind wir (4 Erasmusstudenten) am Freitagnachmittag aufgebrochen, um den Teide, den höchsten Berg Spaniens (3718m) zu erklimmen. Nachdem wir alle und alles im Auto (welches wir uns von einer anderen Erasmusstudentin ausgeliehen hatten) verstaut hatten, konnte es Richtung Teide losgehen. Geplant war, 14 Uhr in La Laguna losfahren und 15 Uhr auf 2300m Höhe, am Fuße des Teides, loszulaufen, um noch vor der Dunkelheit das Refugio zu erreichen, von dem wir dann am nächsten Morgen in Richtung Gipfel aufbrechen wollten. Aber wie es nun einmal immer so ist, dauert alles ein bisschen länger und so mussten wir die letzten Meter bis zum Refugio im Dunkeln gehen.

Unser ursprünglicher Plan war es, in der Notunterkunft zu schlafen, die von unserem Reiseführer angeblich direkt neben dem Refugio sein sollte. Aber da zeigte sich mal wieder, dass man Reiseführern nicht zu viel Vertrauen schenken sollte, denn es gab keine Notunterkunft sondern nur ein überteuertes Refugio.

Aber es war kalt, ganz schön kalt und wild zu campen, ist in einem Nationalpark auch nicht erlaubt. Nach längerem Hin und Her entschieden wir uns dann doch für ein warmes Bett und einem Dach über dem Kopf. Das einzige Problem war nur noch, dass das Refugio unsere finanziellen Möglichkeiten ein wenig überschritten hat. Wir waren für alles vorbereitet: Schlafen im Freien, Kochen im Freien..., doch 20 Euro pro Kopf für ein Bett war nicht einkalkuliert. (Vielleicht ein bisschen gutgläubig und naiv, aber gut, es war eben so.) Glücklicherweise gibt es überall Menschen, die einen aus solchen Situationen raushelfen.(An dieser Stelle ein großes Danke an Bettina, die uns mit 20 Euro gerettet hat:))

Aber nichtsdestotrotz wollten wir Campingkocher und Topf nicht umsonst mit uns rumgeschleppt haben. Ausgerüstet mit Schlafsack und Isomatte setzten wir uns unter den Sternenhimmel und wollten Paste kochen...bis...ja bis wir feststellen mussten, dass Gaskartusche und Campingkocher nicht zusammenpassen wollten. In diesem Moment war ich zum erstem Mal wirklich froh darüber, dass wild campen verboten war und wir uns für die Übernachtung in der Hütte entschieden hatten...

Der Sternenhimmel war zwar echt beeindruckend und ich glaube, ich habe noch nie so viele Sterne auf einmal gesehen, aber ich war dann doch froh, als wir zum Kochen wieder nach drinnen gegangen sind.

Geschlafen habe wir eher weniger gut, da wir mit ca.10 weiteren Personen das Zimmer teilten und die Betten bei jeder kleinsten Bewegung die merkwürdigsten Geräusche von sich gaben. Vielleicht war es aber auch die ungewohnte Höhe oder die Erwartungen an den folgenden Tag, die uns trotz Erschöpfung kaum schlafen ließen.

Um 5 Uhr morgens hieß es dann aufstehen, um pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Teides anzukommen. Der Weg war noch einmal richtig schön anstrengend. Eine Serpentine folgte der nächsten und wenn man die Temperatur (ich schätze, es waren so 5°C, zumindest war ich glücklich über meine Mütze) und die Uhrzeit (Aufbruch:5.50 Uhr) in Betracht zieht, kann man sich Angenehmeres vorstellen.

Da wieder einmal alles etwas länger gedauert hat, haben uns leider noch ein paar Meter bis zum Gipfel gefehlt, als die Sonne aufging. Dennoch war es einfach nur genial, einen Sonnenaufgang über den Wolken zu erleben.

Sonnenaufgang über den Wolken
Sonnenaufgang über den Wolken

Als wir dann 10 Minuten später auch die Aussicht vom Gipfel genießen konnte, waren alle Mühen des Aufstiegs entschädigt.

 

Nach mehreren Foto-Stopps, einer kleinen Frühstückspause, einer Kaffeepause (zurück am Refugio) und noch einer Kekspause sind wir dann gegen 12.30 Uhr wieder an unserem Auto angekommen.

 

 

Gegen 14 Uhr war ich wieder zu Hause, echt müde und ausgepowert, aber doch irgendwie stolz und glücklich den Teide erklommen zu haben.

 

Im Vergleich zu dem Erlebten von vorgestern und gestern habe ich heute eher weniger gemacht…mit meinem Muskelkater wäre ich auch nicht weit gekommen…Ich saß ganz gemütlich in einem Kaffee in der Innenstadt  und habe bei angenehmen 25°C die Atmosphäre La Lagunas genossen...

 

PS. mehr Fotos von der Teide-Eroberung gibt's hier

 

 

 

 

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